Standard Arbeits-Anweisungen

Bei den SAA handelt es sich um die Beschreibung einer Standardvorgehensweise bei einem bestimmten Symptombild. Sollte ein Patient mehrere Symptome parallel aufweisen, die in jeweils einer eigenen SAA geregelt sind, so sollen diese Behandlungsstränge parallel abgearbeitet werden. Ein Beispiel ist die Übelkeit in Kombination mit abdominellen Schmerzen. Es ist eine Arbeitsanweisung, die das Vorgehen innerhalb des Prozesses der medizinischen Versorgung von Patienten beschreibt. Häufig wiederkehrende Krankheitsbilder werden für die standardisierte und einheitliche Bearbeitung grafisch anhand der aktuell geltenden Leitlinien oder Empfehlungen der Fachgesellschaften dargestellt. Die SAA sind im Anhang mit Kommentaren und den zu Grunde liegenden Literaturangaben versehen. Auf diese Weise sollen dem Anwender Hintergrundinformationen auf einfache und verständliche Weise zur Verfügung gestellt werden. Der Inhalt der SAA kann und darf nicht das Lesen der einschlägigen Fachliteratur ersetzen. Sofern nicht explizit angegeben, gelten die SOP für eine oder einen normalgewichtige(n) Erwachsene(n).

Die hier vorliegenden SAA gelten für Ärzte und Notfallsanitäter des jeweiligen Rettungsdienstbereichs. Die Zuweisung von Maßnahmen auf bestimmte Qualifikationen wird bewusst überwiegend nicht vorgenommen. Die SAA geben den optimalen Behandlungsprozess wieder. Ein wesentlicher Qualitätsfaktor ist die zeitlich optimierte Vorgehensweise innerhalb eines Behandlungsablaufs. Die räumliche Abwesenheit eines Arztes begründet in vielen Fällen keine Verzögerung der Behandlung für den Patienten. Nur wenn alle Punkte der SAA optimiert bearbeitet werden, kann eine patientenoptimierte, dem aktuellen Evidenzgrad entsprechende, Behandlung sicher erzielt werden. Anzustreben ist die Versorgung der Patienten durch Notfallsanitäter unter direkter oder indirekter ärztlicher Supervision. Im Regelfall soll der anwesende Notarzt, bei Krankheitsbildern die durch SAA beschrieben sind, die Durchführung der Maßnahmen im Rahmen des Standardvorgehens begleiten. Die Delegation von invasiven Maßnahmen unter Aufsicht ist deutlich erwünscht. Ein weiteres Ziel ist die Befähigung der Notfallsanitäter zur Durchführung der SAA ohne räumliche Anwesenheit eines Arztes.

Für eine Standardisierung der Maßnahmen haben sich die Landesverbände der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mittlerweile zu einheitlichen Arbeitsanweisungen entschlossen.

Die hier dargestellte Version beruft sich auf diese mit Ergänzungen und Besonderheiten für den hiesigen Bereich.